Rendezvous mit festhängenden Seelen

Verstorbenen einen Weg zurück ins Licht aufzeigen

Nicole Lievert

Brückenbauerin & Geschichtenerzählerin

18
Sep 2021

Festhängende Seelen einer ehemaligen Eutanasieanstalt bitten um Unterstützung

Manchmal treffen wir auf Energien, welche sich als Seelen herausstellen, die noch in einer Zwischenwelt festhängen. Manche von ihnen wünschen sich Unterstützung, benötigen oft Hilfe, um wirklich endgültig ins Licht gehen zu können. Andere haben zum Teil noch gar nicht verstanden, dass sie die irdische, die fleischliche Welt bereits verlassen haben. Sie wundern sich und verstehen oft nicht, dass sie plötzlich niemand mehr sehen kann. Und obwohl sie andere Menschen ansprechen, werden sie scheinbar ignoriert. Hellsichtige und Hellfühlende Menschen können diese Energien und Hilferufe wahrnehmen und manchmal kommen diese Momente in unser Leben, wenn wir am wenigsten mit ihnen rechnen.
Doch wenn wir diese Botschaft verstanden haben, dann können wir diesen Seelen hilfreich zur Seite stehen. Im folgenden Fallbeispiel möchte ich Dir von einer Begegnung der anderen Art aus meinem Alltag erzählen.

Es ist nun schon eine Zeitlang her. Vor ungefähr 2 Jahren begab ich mich mit einer Bekannten auf einen Kurztripp ins Zittauer Gebirge. Meine Begleiterin wollte durch ein ganz bestimmtes Dorf fahren (der Name ist mir inzwischen entfalle), weil sie es aus ihrer Kindheit her kannte. Sie selbst erinnerte sich an einen speziellen Ort an einem Bach, mit großen Steinen, wo sie, als sie selbst noch Kind war gespielt hatte.

Wir erreichten irgendwann dieses Dorf, fuhren hindurch, auf der Suche nach diesem ganz besonderen Ort, doch konnten wir diesen zunächst nicht ausfindig machen.
So fuhren wir zunächst aus dem Dorf hinaus, dabei auch an einer Psychiatrischen Anstalt bzw. an einem Krankenhaus vorbei. Meine Begleiterein erzählte mir Dinge, von denen sie selbst als Kind erfahren hatte, welche sich während des 2. Weltkrieges dort zugetragen haben sollen. Ich nahm diese Informationen zur Kenntnis und versuchte gleichzeitig die inneren Bilder umgehend aus meinem Kopf zu verbannen.

Wir versuchten dann über Feldwege einen andern Weg in das Dorf zurück zu finden, entschieden uns dann aber, den bereits zurückgelegten Weg exakt erneut zu fahren. Ein Stück weit hinter dem Krankanhaus bogen wir rechts in eine kleine Straße ein. An dessen Ende bogen wir nochmals nach rechts, fuhren geradeaus und standen dann am hinteren Eingang des besagten Krankenhauses. Und dann geschah etwas, mit dem niemand von uns beiden gerechnet hatte.

Ich spürte sofort, dass irgendetwas nicht stimmte. Eine Energie erfasste mich, ergriff mein Herz mit einer derartigen Traurigkeit und mit tiefem Schmerz, mir fehlen auch jetzt noch die passenden Worte. “Dreh um, dreh um.”, schoß es aus mir heraus, ich wollte einfach nur von diesem Ort weg. Doch wir standen mit dem Auto auf einer kleinen Brücke und mussten weiter nach vorne fahren, um wenden zu können.
In genau diesem Augenblick hatte ich das Gefühl, etwas würde mir die Kehle zu schnüren. Ich bekam keine Luft mehr und konnte auch meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Was war nur geschehen?

Nachdem wir ein Stück weiter in das Krankenhaus Areal hinein gefahren waren konnten wir das Auto wenden und uns wieder ein Stück weit entfernen. Wir atmeten beide tief durch und versuchten zu verstehen, was gerade passiert war. Meine Begleitung verspürte starke Kopfschmerzen, zudem hatte sie das Gefühl, dass jemand an ihrer Schulter gezerrt hatte. Was war hier gerade passiert? So etwas hatte ich, hatten wir bis dato noch nicht erlebt.

“Ich muss zurück.”
Egal wie fertig ich in diesem Moment war, ich wusste, dass ich zurück gehen musste, die festhängenden Seelen wollten zurück ins Licht, sie waren bereit die Erde zu verlassen. Diese Information war einfach da, in mir. Nur einige Woche zuvor nahm ich an einem Seminar teil, mit dem Themenschwerpunkt Schattenarbeit. Welch ein Zufall…

Ich versuchte mich weiter zu beruhigen und zu fokussieren. Glücklicherweise hatte ich meinen Geomantiestab und Quellwasser dabei. Während des Schatten Seminars lernte ich verschiedene Möglichkeiten kennen, wie man festhängenden Seelen den Weg zurück ins Licht ebnen konnte, wenn es ihrem eigenen Wunsch entsprach. Ich bat um Unterstützung aus der Geistigen Welt und ich spürte, dass viele meiner Wegbegleiter, egal ob Ahnen, Engel und andere Geistwesen sich in diesem Augenblick versammelten, um mich zu unterstützen.

Ich stieg aus dem Auto aus, nahm meinen Geomantiestab und die Flasche mit dem Quellwasser an mich, dann ging ich langsam aber fokussiert und ruhig auf den hinteren Eingang des besagten Krankenhauses zu.

Vor meinem inneren Auge konnte ich viele viele Seelen bzw. Lichtwesen erkennen. Manche von ihnen waren heller als die anderen, jedoch waren sie alle von einer grauen Farbe, nur in verschiedenen Abtönungen. Bis auf eine Seele, welche heller als alle anderen wirkte. Auch schien es mir, dass sie nun ihre Arme zu beiden Seiten ausbreitete, um alle anderen ungestümen Seelen zurück zu halten. Sie warteten auf uns.

Ich konnte fühlen, wie alle meine geistigen Helfer mir wortwörtlich den Rücken stärḱten. Als ich vor dem Eingang stand, dessen Tor geöffnet war, vergoss ich zunächst ein wenig des Quellwassers. Anschließend bat ich darum, dass für alle jene Seelen, die zurück ins Licht gehen wollen würden, die Tore des Himmels göffnet werden. Kaum hatte ich dies innerlich bzw. gedanlich ausgesprochen flogen viele viele Seelenwesen an meinem inneren Auge vorbei gen Himmel. Es dauerte nur einen kurzen Augenblick, dann war es vorbei. Die Energie war spürbar leichter, doch dennoch fühlten wir, dass an diesem Ort fürchterliche Dinge passiert sein mussten.

Meine Begleitung hatte die Zeit über den Raum für uns gehalten, auch erzählte sie mir, dass der von Wolken bedeckte Himmel für einen kurzen Augenblick das Sonnenlicht hindurch schauen ließ. Doch mit diesem Wunder nicht genug. Als wir wieder zurück zum Auto gehen wollten blieb meine Begleiterin plötzlich stehen und sagte: “Da ist ja der Platz den ich gesucht habe. Da ist der Bach mit den großen Steinen.”

Später recherchierte ich ein wenig und erfuhr, dass jenes Krankenhaus in der Vergangenheit als Eutanasieanstalt bekannt gewesen war. Offiziell soll es dort bis zu 5.000 Todesopfer gegeben haben. 

„ Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt, sieht sich von zwei Seiten, und damit kommt er in die Mitte. “
C. G. Jung