Das Templum - Dein persönlicher Tempel

Mit der Erde verbundene Räume (er)schaffen

Nicole Lievert

Brückenbauerin & Geschichtenerzählerin

21
Juli 2021

Das Templum - alte etruskische Methodik zur Eröffnung eines Raumes für das Bewusstsein von Orten, Plätzen oder Deiner eigenen Mitte

Ein Templum eröffnet einen heiligen Raum (Was macht einen Raum heilig? Die unberührte Ursprünglichkeit.) Der Bau bzw. die Errichtung eines Templum (lat. Tempel) beruht auf einem alten etruskischen Ritus. Hierbei handelt es sich weniger um eine spezielle Technik als viel mehr, um eine Methode, einen Raum für das Bewusstsein eines Ortes, der eigenen Mitte, des Ursprungs oder eines Raumes (materiell und immateriell) zu öffnen.

Auf diese Weise können Tore geöffnet werden, die uns die Verbindung mit Geistigen Räumen ermöglicht. Wir können unseren eigenen Kraftort in unserem Garten oder in unserer Wohnung (er)schaffen. Wir können verschiedenste Arten von Räumen ins Hier und Jetzt holen, z.B. Kreativräume, Klangräume, Traumräume, Naturräume und viele mehr. Wir können uns (wieder) mit Gaia verbinden oder eine Verbindung zum Kosmos aufbauen. Die Möglichkeiten sind vielseitig und individuell. So kannst Du Dir z.B. auch mit einem Templum Deinen Lieblings-(Urlaubs)Ort zu Dir holen.

Mit Hilfe des Templum ist es uns möglich das wahre Paradies auf Erden und die lebendige Natur zum Vorschein zu bringen. Wer einmal erlebt hat, wie sich ein solches Templum über Nacht zu einem völlig eigenständigen und gefüllten Raum verwandelt, dem fällt dazu möglicherweise auch nur das Wort magisch ein.

„Das Templum ist vergleichbar mit der Magie der Proportionen, ein magischer Akt.“
H.-J. Müller, 2017
Geomant & Künstler
In Verbindung mit allem SEIN

Ein Templum öffnet stets einen heiligen Raum. Das was ich als Mensch innerlich öffnen kann, kann auch mit Hilfe dieses Rituals in den Raum gegeben werden. Auf diese Weise kann man z.B. 1 Raum der Liebe öffnen, wenn man selbst – während des Rituals –  in der Liebe ist. Bist Du in Deiner Mitte, dann kannst Du auch 1 Raum für die Mitte öffnen.

Templi können aber auch die Verbundenheit zur Natur, zur Welt unserer Ahnen oder z.B. zur Welt der Elementare und Anderswesen wieder herstellen bzw. wir können uns in einem solchen Templum mit eben jenen energien (rück)verbinden.  Wir können wieder an  kosmische Beziehungen anknüpfen, verschüttete Einstrahlpunkte reaktivieren und dadurch die “Atmungsorgane” der Erde wieder aktivieren.

Vielernorts hat sich über die zurückliegenden Jahrhunderte, wenn nicht gar Jahrtausende hinweg, die Erden- und Paradieswelt in das Erdinnere zurück gezogen. Mit einen Templum ist es uns möglich, auch wieder eine Verbindung zu schaffen zu eben diesen Stellen, wo die Erde wieder an die Oberfläche treten kann und auch möchte. Wir können das Paradies und die lebendige Natur wieder auf Erden (er)schaffen. Ein Templum kann die Verbindung an geistige bzw. spirituelle Räume (wieder) herstellen.
Ein Templum ist niemals starr, niemals so oder so, es kann sich wandeln und auch von und durch uns verändert bzw. an sich verändernde Umstände/Gegebenheiten angepasst werden. Hierbei wirken wir selbst als eine art Katalysator. 

Ein als Templum geschaffener (heiliger) Raum kann mit den Steinen dauerhaft gehalten werden, jedoch können diese auch aus dem Raum heraus genommen werden.

Vielfältige Möglichkeiten

Dein Templum kann Dir eine Vielzahl an Möglichkeiten eröffnen. So kannst Du Dir z.B. einen Raum der Kreativität erschaffen oder einen Platz der Ruhe. Ebenso ist es auch möglich Deinen eigenen Kraftort zu “bauen”. Du kannst Dir sogar Deinen Lieblingsplatz zu Dir nach Hause, in Dein Templum holen. 

Da wo die tiefe Natur mit ihren Phänomenen und dem Geist des Menschen eine Verbindung eingehen, dort finden wir einen immer geöffneten Raum. In diesem Raum kann der Mensch die Resonanz zum Göttlichen herstellen.
H.-J. Müller, 2017
Geomant & Künstler

Das Klangraum Templum

Auf zu neuen Ufern

Als ich zum ersten Mal von der Möglichkeit erfuhr mit Hilfe von 5 Steinen heilige Räume öffnen und gestalten zu können, fragte ich mich natürlich, wie das denn möglich sein könnte. Gleichzeitig spürte ich die Neugierde und den Tatendrang in mir aufsteigen.

In der Seminargruppe sammelten wir zunächst unsere Ideen für die Gestaltung bzw. Eröffnung von Räumen. Manche entschieden sich dazu ein Templum allein auf zu bauen, andere innerhalb einer kleinen Gruppe. Eine Seminarteilnehmerin und ich entschlossen uns dazu einen Klangraum zu (er)schaffen.

Wir suchten uns in der Natur, nahe des Seminarhauses einen geeigneten Platz. Unsere Steine waren eher klein, demzufolge war die Größe des auf zu ziehenden Raums von Beginn an begrenzt. Doch dies tat unserem Tatendrang und unserer Vorfreude keinerlei Abbruch.
Wir begannen dann entsprechend der zuvor vermittelten Theorie unser Templum in der Praxis umzusetzen.

Nachdem wir einen Raum mit Hilfe der Steine aufgezogen hatten setzten wir uns beide hinein. Meine  Mithelferin spielte gut eine Stunde auf ihrer Hand Pan während ich, nun ja, es war schon spät gegen 20/21 Uhr, bin wohl eingeschlafen. Nach gut einer Stunde und lange nach Untergang der Sonne, entschieden wir uns, unser Templum ruhen zu lassen. Wir bedankten uns bei allen (geistigen) Helfern und verabschiedeten uns.

Die (Ver)Wandlung des Raums

Über Nacht hatte unser Klangraum die Möglichkeit sich zu entfalten und zu (er)wachsen. Ich war natürlich aufgeregt und sogar ein wenig nervös. Was würden die anderen Seminarteilnehmer wahrnehmen in unserem Klangraum? Würde es überhaupt funktionieren? Hatten wir alles richtig gemacht? Fragen über Fragen gingen mir durch den Kopf. Doch es sollte am Ende eine große Überraschung auf uns warten.

An diesem Sonntag besuchten wir nacheinander die einzelnen Templi der jeweiligen Gruppen. Diese hatten grundverschiedene und individuelle Themen als Grundlage:

Jedes Templum war für sich und in sich einzigartig und schenkte wundervolle neue (Seelen)Erfahrungen. Unser kleiner Klangraum durfte als letztes Templum zeigen was in ihm steckte. Ich war so was von nervös…

Der erste Blick auf unser kleines Templum löste nicht wirklich Jubelgeschrei oder “Oh” und “Wow” Ausrufe aus. Doch dann betrat der erste Seminarteilnehmer unseren Klangraum. Nach nur wenigen Sekunden hatte er ein breites Grinsen im Gesicht und er wirkte entspannt, losgelöst und irgendwie beglückt. Dem zweiten Teilnehmer ging es ähnlich, nach nur einem kurzen Augenblick zeigte sich auch hier ein breites Lächeln auf dem Gesicht und dieser bewegte sich sogar, scheinbar zu einer Melodie bzw. einem musikalischen Rhythmus, den jedoch nur er vernahm. Eine Dritte Teilnehmerin begann sogar zu singen und auch einem weiteren Teilnehmer war eine große Freude anzusehen. Unser Seminarleiter trug ebenfalls ein breites Grinsen im Gesicht, jedoch verließ er das Templum und den Platz schweigend, ohne ein weiteres Wort an uns zu richten.

Die Teilnehmer berichteten anschließend, dass sie Musik bzw. Klänge gehört hätten. Einige nannten Beethoven, ein anderer hörte Rockmusik oder ein weiterer vernahm einen warmen Glockenklang. Das haute mich echt um, unser kleines (Übungs)Templum hatte eine derart imposante musikalische Wirkung entfaltet. Was für eine wunderbare Erfahrung.