Nicole Lievert
Brückenbauerin & Geschichtenerzählerin
Brückenbauerin & Geschichtenerzählerin
Am Ende meiner Geokultur Ausbildung war eine Abschlussarbeit erforderlich und diese sollte natürlich einen geokulturellen Aspekt zur Grundlage haben. Mit einem geeigneten Thema tat ich mich schwer. Zwar klopfte von Beginn die Idee an die Tür, meine während der Ausbildung zusammen getragenen Wahrnehmungen, Visionen und innere Bilder in einer Geschichte zusammen zu fassen. Doch ich folgte meiner Intuition in diesem Falle zunächst nicht. Es schien mir als ungenügend und unwürdig, Gegenstand einer Abschlussarbeit zu sein. Diese Entscheidung sollte Folgen haben.
Nach dieser getroffenen Entscheidung folgte ein Seminar auf Mont St. Michel, einer Klosterinsel in der französischen Normandie. Meine Wahrnehmungen und Visionen wollten zu Papier gebracht werden. Doch ich konnte noch immer nicht über meinen Schatten springen, jede Zelle in mir rebellierte, doch ich überhörte all diese Zeichen.
Wie sagt ein altes Sprichwort? „Wer nicht hören mag wird fühlen.“ So kam es dann auch.
In der Nacht vor der Reise nach Mont st. Michel, schlief ich sehr unruhig und ich vernahm erstmals Schmerzen in meiner linken Wange. Ich dachte mir zunächst nichts dabei. Doch auf der 12-stündigen Autofahrt nahmen die Schmerzen zu, meine Wange schwoll an.
„Bis morgen ist das wieder weg.“, sagte ich mir. Doch es sollte anders kommen.
Am Morgen darauf wachte ich mit großen Schmerzen auf und meine Wange glich einer „Hamsterbacke“. Fasten stand nun auf dem Plan: „Das geht wieder weg.“, sagte ich mir erneut. Mein Bauch signalisierte mir immer fort, dass ich mich dem Thema meiner Abschlussarbeit widmen solle, aber noch weigerte ich mich vehement zu mir und meinen inneren Wünschen zu stehen.
Nach einer weiteren Nacht mit kaum aushaltbaren Zahn- und Kopfschmerzen besah ich mir meine „Hamsterbacke“ von innen. Es hatte sich eine Eitertasche gebildet. Das war jetzt echt zu viel des Guten. Jetzt konnte ich meine innere Stimme, die Rufe meiner Seele nicht mehr überhören und vor allem nicht weiter übergehen. Nun musste ich mich dem Thema dahinter stellen. Das Verneinen meines eigenen innersten Bedürfnisses, eine Geschichte aus meinen Wahrnehmungen, Visionen und inneren Bildern zum Gegenstand der Abschlussarbeit zu machen löste einen derart harten Kampf in mir selbst aus, dass dies meine Seele in eine starke Stresssituation versetzte, was sich wiederum auf körperlicher Ebene äußerte.
Fazit des Ganzen: Eine Woche fastend, vom Seminar auf Mont St. Michel fast nichts mitbekommend, da ich überwiegend mit mir und meiner seelischen als auch körperlichen Heilung beschäftigt war, wandte sich zum Ende alles zum Guten. Mit Hilfe von Propolis, Grapefruitkernextrakt und dem stehen zu mir selbst konnte ich effektiv die sich auf körperlicher Ebene zeigende seelische Verletzung auskurieren. An unserem Abreisetag war die Schwellung bereits fasl vollständig abgeklungen. Mit einem befreiten Gefühl und großer Vorfreude auf das vor mir liegende Schreiben meiner Abschlussarbeit verließen wir Frankreich nach gut einer Woche.
„Dann plötzlich fand ich mich in einer ganz anderen Welt wieder. Anfangs war es stockfinster, so dass ich meine eigene Hand vor Augen nicht sehen konnte. Dann hörte ich plötzlich Trommelschläge, die in einem Rhythmus spielten und dann wurde es heller.
Flammen flackerten auf und als ich mich näher zum Lichtschein bewegte erkannte ich, dass es ein Lagerfeuer war. Ich sah nirgends jemanden der eine Trommel spielte, aber trotzdem war ihr Schlagen weiterhin zu hören. Das Feuer wärmte mich. Und dann hörte ich jemanden singen, es war ein typischer Indianergesang und ich freute mich schon endlich jemanden zu treffen, vielleicht sogar jemanden aus meinem Dorf. Aber ich sah niemanden dem man diese Stimme hätte zuordnen können. Da war nur das Feuer und das Trommelschlagen im Hintergrund.
Abgesehen vom Licht spendenden Feuer war es um mich herum noch immer dunkel. Ich schaute mich um, aber ich schien allein zu sein. Und dann wie aus dem Nichts heraus durchbrach ein ausgewachsener Hirsch mit einem großen Geweih das Dunkel auf der Gegenüberliegenden Seite des Feuers und blickte mich an. Ich war wie erstarrt. Wir schauten einander eine Weile an ohne das etwas geschah. Und ebenso wie das Feuer und der Hirsch mir erschienen waren, so verschwanden sie wieder und ich erwachte aus meinem Traum.“
CHUMANI, Seite 8
Diese inneren Bilder stammen aus einer Schamanischen Reise ganz am Anfang meiner Ausbildung, hoch oben auf einem Berg in der Sächsischen Schweiz. Gleichsam war dieses Erlebnis auch mit der Öffnung des Tores zur Anderswelt verbunden. Für dieses wunderbare Geschenk möchte ich mich an dieser Stelle nochmals aus tiefstem Herzen bei meiner Wegbegleiterin Ramona bedanken (www.wohnenundwandel.de | www.lebenundwandel.de).
„Hallo Chumani, ich bin Aponi und ich grüße dich herzlich. Ich freue mich sehr, dass du den Weg zu mir gefunden hast. Wir haben eine weite Reise vor uns und sollten uns alsbald auf den Weg machen.“
Aponi hatte eine überaus weiche und liebliche Stimme die geradezu zum Träumen einlud. Chumani war noch immer sprachlos und schaute dieses wunderbare Schmetterlingswesen mit voller Bewunderung an.
„Danke“, erwiderte nun Chumani ein wenig verwirrt und fügte sogleich hinzu: „Danke. Aber… was mache ich hier?“ 24 „Warum du hier bist, diese Frage kann dir vermutlich nur die Weiße Frau beantworten.“
Chumani rang noch immer nach den richtigen Worten: „Du kennst meinen Namen? Woher weißt du…“, „Die Weiße Frau hat es mir erzählt, sie erwartet uns bereits und sie wird deine Fragen vermutlich besser beantworten können.“
So also begaben sich Aponi und Chumani ohne weitere Zeit verstreichen zu lassen auf die Reise in das Reich der Weißen Frau. […] Zielstrebig flog Aponi auf das weiße Schloss zu, eine letzte Kurskorrektur nach rechts und es lag direkt vor ihnen, das Schloss der Weißen Frau.
Chumani hatte ein solches Schloss noch nie zuvor gesehen. […] Beinah lautlos schwebten Aponi und mit ihr Chumani auf den großen Innenhof des Schlosses nieder […] Chumani schaute sich vorsichtig und mit staunenden Augen um. Einen solchen Ort hatte er noch nie zuvor gesehen und erst recht nicht betreten. Und auch sein Großvater hatte ihm in dessen vielen Geschichten noch nie von einem solchen Ort erzählt. „Träume ich oder wache ich Aponi?“
„Vielleicht träumen wir, wenn wir wach sind, vielleicht sind wir wach, wenn wir träumen.“, erwiderte Aponi mit zärtlicher Stimme. „Du sprichst wieder einmal in Rätseln Aponi.“, entgegnete Chumani. Aponi lächelte. […]
„Ich grüße dich Chumani.“ Chumani erschrak. Als er seine Augen wieder geöffnet hatte blickte er auf, von den Strahlen der Sonne geblendet konnte er jedoch nichts erkennen. Er stand langsam auf und nun, als er wieder mit beiden Füßen fest auf der Erde stand, wurde sein Blick klarer. Er schaute in ein freundlich lächelndes Gesicht. Zwei wunderschöne dunkle Augen, welche vor Lebendigkeit sprühten, hießen ihn Willkommen. […]
„Ich habe dich bereits erwartet, Chumani. Willkommen Zuhause. Ich bin… wir alle hier sind sehr froh darüber, dass dich Aponi zu uns geführt hat.“ […] Die Weiße Frau zeigte mit ihrem rechten Zeigefinger hinauf in den Himmel. Chumani folgte ihr mit seinem Blick. „Begleite mich Chumani.“, sprach die Weiße Frau. […] Chumani schwebte von einem Augenblick auf den anderen in einem dunklen Raum, schwerelos, nach und nach erschienen Sterne um ihn herum bis er von tausenden von ihnen umgeben war. […]
CHUMANI, Seite 23-27
Diese inneren Bilder fanden den Weg zu mir an einem Seminar Wochenende auf dem „Kieselhof“, einem sehr schlichten aber wunderbar in die Natur eingebetteten Seminarhaus. Ein Stück weit entfernt wachsen mehrere Holundersträucher (Hollerbusch), welche zum Rasten und Träumen einladen. Versuche es gern selbst einmal…
Mein Buch „CHUMANI – Reise durch Anderswelten“ ist aktuell als Softcover und E-Book erhältlich.
Ich freue mich über Dein Feedback.
DAS MANIFEST DER MENSCHLICHKEIT
Ich der Mensch, vertraue und lebe im Vertrauen mit allen anderen Wesen hier auf Mutter Erde. Hau!
Ich der Mensch, achte jedes Lebewesen – sei es ein Mensch wie ich, eine Blume, ein Baum, eine Biene, ein Reh oder ein Wesen, welches wir nur mit unserem Herzen sehen – und stehe in Verbindung mit Mutter Erde und zolle ihr und allen anderen Wesen täglich meinen höchsten Respekt. Hau!
In respektvollem Umgang miteinander zu leben ist das höchste Gut, welches es zu ehren und zu bewahren gilt. Alle Lebewesen auf Mutter Erde, alle Sphären übergreifend, wir alle sind Teil des Großen und Ganzen. Hau!
Ich der Mensch, darf lieben zu wem mein Herz sich getragen fühlt. Jeder Mensch darf lieben, egal welchen Ursprungs oder Geschlechts wir sind, egal welche Sprache unsere Zungen sprechen, egal welche Farbe unser Hautkleid trägt, egal an welchen Gott wir glauben, egal wie lang unser Herz bereits schlägt. Ich der Mensch, übe mich stets in gegenseitigem Respekt, Toleranz, Verständnis und Ehrlichkeit. Hau!
Ich der Mensch, lebe in Frieden mit mir selbst, mit meinen Mitmenschen, mit Mutter Erde und allen Wesen und Wesenheiten. Waffen und Kriege sind Relikte aus vergangenen Zeiten und ein 49 Zeugnis für Unreife und Ignoranz. Nie wieder möge der Mensch eine Waffe erheben gegen seinesgleichen, gegen Mutter Erde oder gegen unsere Schwestern und Brüder, den Tieren, Pflanzen und Wesenheiten. Hau!
Ich der Mensch, lebe in Gemeinschaft und Gemeinsamkeit mit allen Anderen. Nach uralter Tradition versorgen wir uns selbst mit dem was wir bedürfen, wir säen selbst und ernten die Früchte unseres Schaffens. Wir teilen miteinander, so dass niemand Hunger leiden muss, wir leben wie einst unsere Ur-Ur-Ur-UrAhnen. Hau!
Ich der Mensch, nehme nur so viel wie ich selbst zum Leben benötige. Die Anhäufung von Reichtümern jeglicher Art ist ein Relikt aus der 4. Welt. Hau!
Ich der Mensch, wünsche und bewahre den Frieden mit allen Wesen, Wesenheiten und Mutter Erde. Entscheidungen jeglicher Art werden gemeinsam getroffen, beraten und abgewogen. Hau!“
CHUMANI, Seite 48-49
Vielleicht können diese Zeilen einen Impuls geben für ein zukünftiges neues und friedvolles Miteinander, frei von politiscen Debatten, Vorschriften, frei von finanzieller Steuerlast aber erfüllt von purer Lebensfreude, Liebe, Toleranz und Licht.